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"Schöne" neue Welt!


05.05.2024 11:22 - Gestartet von thesoundman
einmal geändert am 05.05.2024 11:25
Ein Träumchen! Da habe ich doch schon jetzt garkeine Lust mehr alt zu werden!

Ich bin Kassettenkind, ich bin Sektorkind (Schöne Grüße an WDR1) und ich bin Radiokind. Wenn die Studie eintritt, stehe ich kurz vor der Rente (wenn sie denn kommt). Ich beobachte viele Alte Leute, die keinen Internetanschluss haben, oder haben wollen (weil sie es nicht brauchen).

Soll man die Alten zwingen, sich einen Internetanschluss zuzulegen?!?

Soll man die Alten zwingen Elektrotechniker zu werden?!?

Soll man den Alten ihre Gewohnheiten wegnehmen, nur weil die Jungen immer alles Moderne haben wollen?!?

Nö! Sollen die Jungen doch für ihre Extrawurst mit Geld und Wissen herhalten. Ich habe dazu im hohen Alter keine Lust mehr. Ich finde es jetzt schon schwierig, mir eine alternative Lösung zu dem Portal von Frontier Silicon zu finden, geschweige denn mit 58 anzufangen zu studieren, um diesen ganzen Mist zu verstehen.

Warum kann man einfach bestimmte Dinge, die grundsätzlich funktionieren, nicht weiterlaufen lassen, sie aber lediglich auf den neuesten Stand zu bringen (wie Radio, erst analog AM, dann FM, jetzt digital DAB+)?

Und ich stehe mit dieser Einstellung zu 100% nicht alleine dar...
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[1] consecuencia antwortet auf thesoundman
05.05.2024 11:52

einmal geändert am 05.05.2024 11:52
Benutzer thesoundman schrieb:
Soll man die Alten zwingen, sich einen Internetanschluss zuzulegen?!?

Dazu wurden sie weitgehend bereits gezwungen - schlicht, damit sie weiterhin ihr gewohntes Telefon weiterhin benutzen können. Der Betrieb von terrestrischer Übertragung ist vergleichsweise sehr, sehr teuer - und wenn die Verbreitung einmal soweit absackt, dass man damit nur einen Bruchteil der adressierten Empfänger:innen erreicht, führt das zwangsläufig zu der Frage nach der Zumutung, die Kosten dafür auf die Allgemeinheit umzulegen. Wer Kabel- statt IP-Empfang nutzt, kann das machen und zahlt eben kräftig drauf. Wenn terrestrischer Rundfunk statt IP-Empfang ermöglicht wird, muss dafür eben die Allgemeinheit aufkommen.

Soll man den Alten ihre Gewohnheiten wegnehmen, nur weil die Jungen immer alles Moderne haben wollen?!?

Nö! Sollen die Jungen doch für ihre Extrawurst mit Geld und Wissen herhalten.

Seit Einführung des Rundfunkbeitrags zahle ich für die TV-Nutzung, ohne einen Fernseher zu besitzen. Das sind Mehrkosten von 1-2 guten Radiogeräten - jedes Jahr. Nur weil "die Alten" diese Technik so ausgiebig nutzen. :-)
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[2] sonate antwortet auf thesoundman
05.05.2024 19:44
Du begehst einen Denkfehler. Die alten von Morgen sind die jungen von Heute und diese Generation hat eine ganz andere Beziehung zum Internet als die alten von heute. Wobei damit dann eher so 80-90 Jährige gemeint sein sollten weil die heute 70 jährigen Internet problemlos und selbstverständlich einsetzen.

Zum Thema: Radio macht für mich nur Sinn als Krisenkommunikation, weil die Versorgung großer Flächen unidirektional einfacher ist, als schnell wieder eine funktionsfähige Internet Versorgung zu gewährleisten.

Radio ist für mich persönlich nicht mehr existent durch zu viel Werbung, Redeanteil langweiliger Moderatoren und stündlichen Nachrichten. Ich will einfach nur Musik hören und das wird heute im Radio nicht mehr geboten und deswegen nutze ich Streaming.

Und wenn ich mich informieren möchte, wähle ich ganz bewußt einen der vielen schönen Podcasts des ÖR. On demand und nicht linear. Linear Passt einfach nicht mehr zu meiner Lebensgewohnheit.
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[2.1] Wechseler antwortet auf sonate
06.05.2024 12:27
Benutzer sonate schrieb:
Zum Thema: Radio macht für mich nur Sinn als Krisenkommunikation, weil die Versorgung großer Flächen unidirektional einfacher ist, als schnell wieder eine funktionsfähige Internet Versorgung zu gewährleisten.

Wenn später 35 % "kein Radiogerät" haben, dann ist ein solches Medium für Krisenkommunikation ungeeignet, egal wie die groß die Flächen sind. Deshalb hat man auch in DE angefangen, das amerikanische Warnsystem über CB zu übernehmen, weil die Chance fast jeden damit zu erreichen, wesentlich größer ist.
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[2.1.1] civil antwortet auf Wechseler
09.05.2024 14:38
Benutzer Wechseler schrieb:
Wenn später 35 % "kein Radiogerät" haben, dann ist ein solches Medium für Krisenkommunikation ungeeignet, egal wie die groß die Flächen sind. Deshalb hat man auch in DE angefangen, das amerikanische Warnsystem über CB zu übernehmen, weil die Chance fast jeden damit zu erreichen, wesentlich größer ist.
Cell Broadcast vielleicht besser ausschreiben, könnte sonst mit CB-Funk (citizens band) verwechselt werden, da sind ja noch immer einige mit unterwegs.
Nehmen wir als Beispiel jetzt mal die Flut im Ahrtal, da wäre das als erstes ausgefallen, weil die ohnehin schwächliche Mobilfunkinfrastrukur dank nicht vorhandener Notstromversorgung als erstes ausgefallen ist.
Wenn man jetzt versucht halbwegs funktionsfähige überregionale Netze wie UKW, die auch zur Alarmierung im Notfall genutzt werden können durch schwach ausgebaute von Privatanbiertern betriebene Mobilfunknetze zu ersetzen, dann viel Spass.

Ich bin Jg.1965, hätten sich alle technischen Ideen die schon mal gehypten wurden so durchgesetzt, so würde ich morgens entweder mit einem Jetpack oder wahlweise mit einem von einer Isotopenbatterie oder mindestens einer Kohlestaubturbine getriebenem Auto an die Arbeit kommen, die maximal 2 Stunden dauert, während zuhause der Roboter alles erledigt ... :-) .... ach so und ich hätte seit 30 Jahren FTTH.
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[2.1.1.1] Wechseler antwortet auf civil
10.05.2024 09:15
Benutzer civil schrieb:
Nehmen wir als Beispiel jetzt mal die Flut im Ahrtal, da wäre das als erstes ausgefallen, weil die ohnehin schwächliche Mobilfunkinfrastrukur dank nicht vorhandener Notstromversorgung als erstes ausgefallen ist.

Deshalb ist es wichtig, dass die Warnmeldung vorher auf den Endgeräten ist. In den USA funktioniert das.

Wenn man jetzt versucht halbwegs funktionsfähige überregionale Netze wie UKW, die auch zur Alarmierung im Notfall genutzt werden können durch schwach ausgebaute von Privatanbiertern betriebene Mobilfunknetze zu ersetzen, dann viel Spass.

Gerade im Fall Ahrtal hat doch gar keine Alarmierung im Notfall stattgefunden. Das lag nicht an den ausgefallenen Mobilfunknetzen, sondern am Dilbert-Prinzip.

Wenn das regiert, hilft die tollste Sendeanlage nichts.
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[2.1.1.1.1] civil antwortet auf Wechseler
10.05.2024 10:37
Benutzer Wechseler schrieb:
Deshalb ist es wichtig, dass die Warnmeldung vorher auf den Endgeräten ist. In den USA funktioniert das.

Ich weiß ja nicht, wo sie wohnen, bei uns in einer Randlage von Mittelgebirgen müsste man z.b. bei drohenden Überschwemmungen etwas zielgenauer informieren, man kann ja nicht ganze Gegenden rein vorsorglich evakuieren. In den USA sieht das anders aus, wenn da Stürme übers Meer oder in den endlosen Ebenen aufziehen kann man den Weg besser vorhersagen, als bei einem lokalen Starkregenereignis, da sind die lokalen Vorwarnzeiten für ein Extremereignis kürzer.
Im Ahrtal hat ja schon die überregionale Vorwarnung nicht funktioniert. In dem Fall haben sie recht, wenn das über Cell Broadcast rausgegangen wäre, wären wesentlich mehr Menschen informiert gewesen.


Gerade im Fall Ahrtal hat doch gar keine Alarmierung im Notfall stattgefunden. Das lag nicht an den ausgefallenen Mobilfunknetzen, sondern am Dilbert-Prinzip.

Wenn das regiert, hilft die tollste Sendeanlage nichts.
qed

Mfg
Axel
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[3] nurmalso antwortet auf thesoundman
06.05.2024 12:14
Betrachtest Du Dich mit 58 als alt?
Du nutzt Internet und willst es Älteren verwehren? Warum?
Im Grunde ist das "neue" einfacher in der Bedienung als das Alte. Nur hat man sich mit dwer Umständlichkeit arrangiert. Muss man aber nicht.
Meine Eltern sind 85 und 82. Die nutzen Tablet, Smartphone auch zu hause. Kann einfach mehr dieses komische Internet.
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[3.1] Wechseler antwortet auf nurmalso
10.05.2024 09:57
Benutzer nurmalso schrieb:
Betrachtest Du Dich mit 58 als alt?

Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei rund 80 Jahren. Die Hälfte davon ist "jung", die andere Hälfte "alt".
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[4] franjotilsch antwortet auf thesoundman
06.05.2024 12:37
Benutzer thesoundman schrieb:
Ein Träumchen! Da habe ich doch schon jetzt garkeine Lust mehr alt zu werden. Ich bin Kassettenkind, ich bin Sektorkind (Schöne Grüße an WDR1) und ich bin Radiokind. Wenn die Studie eintritt, stehe ich kurz vor der Rente (wenn sie denn kommt). Ich beobachte viele Alte Leute, die keinen Internetanschluss haben, oder haben wollen (weil sie es nicht brauchen).
Du jammerst auf aller höchsten Niveau. Ich BJ. 1964 bin auch mit Kassettenrecorder und Radio aufgewachsen. Radio nutze ich mittlerweile nur noch über die Radio.de App und mobilen Lautsprecher. Wir reden von in 15 Jahren. Da sind meisten jetzigen „Alten“ schon nicht mehr auf diesem Planeten. Und die in 15 Jahren alt sind, sind jetzt jung und haben zum aller größten Teil einen Internetanschluss, und brauchen kein Studium der Elektrotechnik. Welchen alten will ihre Gewohnheiten wegnehmen? Doch du bist wahrscheinlich einer der wenigen mit der Meinung.